Das Messer gehört rechts, die Gabel links neben den Teller. Und beim Gähnen bitte immer die Hand vor den Mund halten.

Das habt ihr wahrscheinlich von den Eltern oder Großeltern gehört. Diese und andere Benimmregeln stehen in Ratgebern, die in Deutschland auch unter dem Namen „Knigge“ bekannt sind. Aber woher kommt das Wort „Knigge“? Es ist auf den deutschen Schriftsteller Adolph Freiherr Knigge (1752 bis 1796) zurückzuführen. Er schrieb vor mehr als 200 Jahren sein bekanntestes Buch über Höflichkeit, das den Titel „Über den Umgang mit Menschen“ trägt.

In diesem Buch gibt der Freiherr Empfehlungen, wie Menschen verschiedenster Herkunft miteinander umgehen sollten oder wie sie sich in unterschiedlichen Situationen korrekt verhalten. Das Buch war also ursprünglich kein allgemeiner Ratgeber für gutes Benehmen, sondern beschäftigte sich vielmehr damit, wie man in Gegenwart anderer Menschen auftritt. Es war eher eine Aufklärungsschrift für Taktgefühl und Höflichkeit.

Nach Knigges Tod wurde sein Buch immer wieder umgeschrieben und in veränderter Form neu herausgebracht. So wurde es im Laufe der Jahre mehr und mehr zu einer Sammlung von Benimmregeln, weswegen der Name „Knigge“ heutzutage eben fälschlicherweise für gute Manieren oder Benimmratgeber steht.