Die drei Jahre alte Lilly aus Braak im Kreis Stormarn ist deutsche Meisterin im „I-Aah“-Rufen.

Dass ein Esel „I-Aah“, ein Hund „Wau-wau“ und ein Elefant „Törööö“ macht, lernen Kinder schon von klein auf. Doch die Laute klingen nur im Deutschen so.

In anderen Ländern auf der Welt bringen Eltern ihren Kindern auch ganz andere Tierstimmen bei. So macht der Hahn im Französischen „Cocorico“, im Englischen „Cock-a-doodle-do“, im Türkischen „Ü-ü-rü-üüü“ und im Chinesischen „Gou gou“. Solche Beispiele gibt es noch für viele weitere Tiere, zum Beispiel für das Schaf, das Schwein und die Ente.

Das liegt daran, dass wir mit unserer Muttersprache versuchen, den Klang eines Tierlautes nachzuahmen. Doch die jeweiligen Sprachen unterscheiden sich voneinander, und so werden viele Buchstaben unterschiedlich ausgesprochen. Andere Buchstabenverbindungen sind gar nicht erst vorhanden. Sprachwissenschaftler benutzen für diese Lautmalerei das schwierige Wort Onomatopoesie. Es stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „noma“ für „Name“ und „poiesis“ zusammen, was „das Machen“ bedeutet.

Lautmalerei schafft also ein neues Wort, das allerdings keinen verständlichen Sinn, sondern einen Klang wiedergibt. Der Katzenlaut „Miau“ unterscheidet sich in den Sprachen am wenigsten voneinander.