Wenn man sich lang gestreckt auf ein Stück Tapete legt und dann den Körper mit einem Stift nachzeichnen lässt, erhält man ein gutes Abbild von sich selbst.

Mal angenommen, diese Zeichnung teilt man dann da, wo die Nasenspitze sitzt, einmal längs in der Mitte durch, kann man beide Körperhälften genau aufeinander legen. So ein Verhältnis nennt man Symmetrie. Das Gegenteil davon nennt man Asymmetrie.

Der Goldene Schnitt ist auch so ein asymmetrisches Verhältnis. Aber was ist das überhaupt, der Goldene Schnitt? Hat das etwas mit Schneidern und Mode zu tun? Nein, der Goldene Schnitt ist ein Größenverhältnis. Dabei wird eine Strecke in eine kleinere und eine größere Einheit unterteilt, Minor und Major genannt. Minors Größe verhält sich zu Major so wie Major zu der Größe der ganzen Strecke. Forscher haben herausgefunden, dass dieses Verhältnis seit Menschengedenken angewendet wird: etwa im Handwerk, in der Kunst und im Bauwesen. Der Parthenon in Athen ist nach diesem Schnitt erbaut worden, und viele Gemälde oder Fotos sind so komponiert. Für das menschliche Auge sieht das besonders schön aus.

Sogar in der Natur kommt der Goldene Schnitt vor, zum Beispiel bei den Proportionen des menschlichen Körpers: die Breiten des ersten und zweiten oberen Schneidezahnes verhalten sich zueinander wie Major zu Minor.