Probiert mal, das Wort „Mariä“ auszusprechen, ohne dabei die Zunge rauszustrecken oder das Gesicht zu verziehen.

Gar nicht so einfach, oder? Und fast genauso schwer fällt es zu verstehen, warum die Menschen in manch bayerischer Gemeinde am Freitag frei hatten. Das hat tatsächlich was mit dem Wort Mariä zu tun, mit Mariä Himmelfahrt nämlich. Die Kinder mussten am Freitag sowieso nicht zur Schule, die haben – wie ihr auch – gerade Sommerferien. Aber in Bayern konnten auch die Eltern an den Badesee fahren, während die meisten Eltern in Schleswig-Holstein sicher arbeiten mussten. Denn Mariä Himmelfahrt ist in manchen Orten in Bayern ein Feiertag.

Generell haben manche Gemeinden in Bayern in diesem Jahr sogar 13 Feiertage, in Schleswig-Holstein sind es nur neun. Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung haben also mehr Feiertage als andere. Mariä Himmelfahrt ist so ein Feiertag. Gefeiert wird die Aufnahme Marias in den Himmel, also ganz kurz: der Tag, an dem Jesus’ Mutter starb und in den Himmel kam. Das ist für Katholiken ein wichtiger Tag, für sie spielt die Mutter Gottes eine größere Rolle als für Menschen, die der evangelischen Kirche angehören.

In Deutschland sind auch viele Menschen evangelisch, gerade in Norddeutschland. Das wisst ihr selber, überlegt mal: Ihr kennt sicher mehr Kinder, die Konfirmation gefeiert haben als Kinder, die Kommunion feierten. Und in protestantischen Gebieten gibt es eben andere Feiertage als in katholischen – und weniger gesetzliche Feiertage.