Welches Kind möchte nicht gern ein Tier als Freund haben? Aber Hund, Katze und Co. sind kein Spielzeug. Worauf du bei der Anschaffung achten musst, erklärt Alexandra Maschewski.

Welches Kind möchte nicht gern ein Tier als Freund haben. Einen Hund, mit dem man spielen, eine Katze, die man streicheln kann. Aber weil es leider viel zu oft vorkommt, dass Haustiere nicht richtig gepflegt werden oder einfach die Begeisterung nachlässt, sollte man sich gut informieren, bevor man ein anderes Lebewesen in die Familie aufnimmt.

Es sei ganz wichtig, dass die Eltern die Entscheidung mittreffen und mittragen, sagt Sybille Kähler-Schnoor, Jugendkoordinatorin vom Hamburger Tierschutzverein. Die Verantwortung für ein Tier könne man nicht allein den Jüngsten aufbürden. „Das Kind sollte idealerweise mindestens acht Jahre alt sein.“

Noch bevor man sich für ein Haustier entscheidet, sollte man sich selbst ganz konkrete Fragen beantworten: Gibt es Allergien in der Familie? Wer kümmert sich während des Urlaubs um das Tier? Ist genug Geld da, um Tierarztkosten zu bezahlen? „Bei Kleintieren wie Kaninchen oder Meerschweinchen sollte man unbedingt bedenken, dass diese einen Partner brauchen“, sagt Sybille Kähler-Schnoor. Wichtige Informationen zu verschiedenen Haustieren liefert das Jugendportal des Deutschen Tierschutzbundes (www.jugendtierschutz.de).

Der Hund

Ein Welpe sollte mindestens zehn bis zwölf Wochen alt sein. Erst dann ist er von seiner Mutter entwöhnt. Im Tierheim warten auch viele ältere Hunde auf ein neues Zuhause. Dort angekommen, braucht der „beste Freund des Menschen“ einen eigenen Rückzugsort, einen Korb, eine Decke oder Matte. Liegt er dort, möchte er tatsächlich einmal seine Ruhe haben. Ansonsten ist Auslauf natürlich ganz wichtig, deshalb muss man genug Zeit einplanen. Dabei geht es nicht nur um die Erledigung des kleinen oder großen Geschäftes. Auch ein großer Garten ersetzt nicht einen Spaziergang! Gewisse Befehle wie „Sitz“ oder „Platz“ sollte das Tier übrigens befolgen, ein Kursus in einer Hundeschule kann helfen – auch damit Herrchen oder Frauchen die Körpersprache des Hundes besser verstehen. Bitte beachten: Ein Hund braucht andere Hundefreunde.

Die Katze

Katzen können wirklich sehr eigensinnig sein, deshalb ist es auch nicht leicht, sie zu erziehen. Geduld ist wichtig! Auch, damit sie lernen, ihr Katzenklo zu benutzen. Dieses sollte täglich gereinigt werden. Manche Katzen bevorzugen sogar zwei Toiletten, da sie gerne Kot und Harn an verschiedenen Orten absetzen. Zum Spielen und für die Krallenpflege ist ein Kratzbaum wichtig, sonst müssen die Möbel dran glauben. Gerade wenn eine Katze nur in der Wohnung lebt, ist es wichtig, dass man täglich ausgiebig mit ihr spielt. Langeweile also strikt verboten – das hat mit dem Jagdtrieb zu tun. Zur täglichen Pflege gehört natürlich auch das Füttern, sinnvoll sind drei verschiedene Schalen: eine für Dosenfutter, eine für Wasser und eine für Trockenfutter. Milch sollte man der Katze nicht geben, da sie diese nicht verträgt! Damit die Katze gesund bleibt, sollte sie mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt untersucht und geimpft werden. Eine Wurmkur braucht sie zweimal im Jahr.

Das Kaninchen

Kaninchen müssen mindestens mit einem Artgenossen zusammen gehalten werden! Zwar kann man Kaninchen in der Wohnung halten, wirklich artgerecht wäre jedoch eine Haltung im Garten in einem ausbruchssicheren Gehege, das bei wechselnden Temperaturen im Sommer und Winter ausreichend Schutz bietet. Kaninchen bewegen sich gerne und viel, sie brauchen täglich Auslauf. Jedes Tier braucht überdies seinen eigenen Unterschlupf. Auch wenn Kaninchen kuschelig aussehen: Sie lassen sich ungern auf den Arm nehmen und herumtragen! Ohnehin ist Geduld wichtig, das Tier muss sich erst an den Menschen gewöhnen. Um die tägliche Reinigung der Toilettenecke und die wöchentliche Pflege des gesamten Geheges kommt man nicht herum.

Der Hamster

Er ist nachtaktiv und verschläft meist den Tag. Deshalb muss der Käfig auch ruhig stehen und mit einem ausgepolsterten Schlafhaus ausgestattet sein. Anders als andere Kleintiere ist er absoluter Einzelgänger. Damit der Hamster ausreichend Beschäftigung hat, sollte sein großzügiger Käfig mit Leitern, Röhren und einem Laufrad ausgestattet sein. Leider werden Hamster nicht sehr alt, man muss also damit rechnen, dass so ein süßer Geselle nur zwei oder drei Jahre zur Familie gehören wird.

Der Wellensittich

Am glücklichsten sind Wellensittiche in einer großen Voliere mit mindestens einem Artgenossen. So können sie gemeinsam klettern (waagerechte Gitterstäbe!) und fliegen. In einem runden Käfig können sie sich schlecht orientieren und kaum fliegen. Statt Spielzeug empfehlen sich Äste (etwa aus ungespritztem Ahorn oder Obstbäumen ) als Abenteuer-Spielplatz. Wasser und Körnerfutter müssen dem Wellensittich immer zur Verfügung stehen. Auch Äpfel, Birnen oder Weintrauben sind willkommen. Wichtig ist der tägliche Freiflug. Fenster zu! Und keine giftigen Pflanzen wie Narzissen im Raum! Wellensittiche sind reinliche Tiere und lieben es, wenn man ihnen regelmäßig ein Badehaus an den Käfig hängt. Der Vogelsand auf dem Käfigboden muss ein- bis zweimal in der Woche gewechselt werden.