Wenn ihr das Wort Urwald hört, denkt ihr sicherlich zuerst an exotische Pflanzen und wilde Tiere, so wie es sie in den tropischen Regenwäldern gibt.

Doch Urwälder gibt es bei uns auch. Das Wort Urwald bezeichnet Waldgebiete, die sich unberührt von den Menschen entwickeln konnten und nie bewirtschaftet wurden. Sie sind Rückzugsgebiete für viele Tier- und Pflanzenarten.

Zwei dieser Wälder liegen im Bayerischen Wald am Großen Falkenstein und am Großen Rachel, dem höchsten Berg im Böhmerwald. Ein weiteres Urwaldgebiet findet ihr in Thüringen im Nationalpark Hainich. Im Norden existiert ein Urwald auf der Insel Vilm vor Rügen.

Unsere Bundesregierung hat festgelegt, dass zwei Prozent der Landesfläche in Deutschland bis zum Jahr 2020 zu Wildnisgebieten werden sollen. Gestern war weltweit der Tag der biologischen Vielfalt. Der Tag unterstreicht die große Bedeutung, die der Wald für unsere Heimat hat. In unseren Wäldern wachsen heute 76 verschiedene Baumarten, 116 Straucharten sowie 1216 unterschiedliche Farne und Blütenpflanzen. Dazu kommen noch 674 Moose und 1002 Flechtenarten. Unsere Wälder sind das Zuhause für 100 Wirbeltierarten wie Rehe, Füchse oder Wildschweine. Vielleicht siedeln sich bald auch wieder selten gewordene Tierarten wie der Luchs, der Wolf oder die Wildkatze dort an.