Warum heißt Buchstabe eigentlich Buchstabe? Man könnte meinen, das Wort würde sich aus „Buch“ ableiten.

Das stimmt aber nicht. Die alten Germanen waren abergläubisch und benutzten damals Runenstäbchen, wenn sie erfahren wollten, was die Zukunft bringt.

Die Runen, also Schriftzeichen, wurden in Stäbchen aus dem harten und schweren Holz der Buche geritzt. Dann wurden die beschriebenen Buchenstäbchen vor wichtigen Entscheidungen wie ein Orakel befragt. Aus diesen kultisch bedeutsamen Buchenstäbchen leitet sich das Wort Buchstabe ab.

Das deutsche Alphabet umfasst 26 Grundbuchstaben plus drei Umlaute (Ä, Ö, Ü) und das Eszett (ß), auch „scharfes S“ genannt. Damit sind es 30 Buchstaben. In unserer Sprache kommt der Buchstabe E am häufigsten vor, gefolgt vom N. Der seltenste ist das Q.

Eines der kürzesten Alphabethe gibt’s auf Hawaii. Es besteht aus zwölf Buchstaben der lateinischen Schrift (a, e, i, o, u, p, k, m, n, w, l, h) und dem Okina. Amerikanische Missionare haben es im 19. Jahrhundert eingeführt. Davor gab es nur die gesprochene Sprache. Nur das Rotokas-Alphabet (gesprochen von einer ethnischen Minderheit in Papua-Neuguinea) hat einen Buchstaben weniger, die Sprache der Pirahã (einem Naturvolk im Amazonasgebiet) hat zwei Buchstaben weniger.