Es herrscht mal wieder heillose Unordnung im Kinderzimmer. Mit der Redewendung „Hier sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa“ denken Erwachsene oft, sie hätten den Nagel auf den Kopf getroffen.

Natürlich weiß jeder, was mit dem Spruch gemeint ist. Aber wer sind diese Hempels? Und woher wissen Eltern, wie es bei denen unter dem Sofa aussieht?

Es gibt dazu einige Theorien, die ins 15. Jahrhundert zurückgehen. Eine besagt, dass sich der Name Hempel von Hampel ableitet. Hampel oder Hampelmann nannte man einen einfältigen, unkultivierten Menschen, der als chaotisch und unordentlich galt.

Da das Sofa aber im Vergleich ein relativ neues Möbelstück ist und sich die Redewendung erst im 20. Jahrhundert verbreitete, liegt eine andere Theorie näher. Hempel war angeblich ein Zirkusartist im 19. Jahrhundert, der seinen Müll immer unter seinem Zirkuswagen ablud. Der Weg zu den Abfallbehältern war ihm wohl zu weit.

Üblicherweise galten Zirkusmenschen immer als sehr ordentlich und sauber, bis Herr Hempel aus der Reihe tanzte. Der Artist hinterließ also regelmäßig einen verwüsteten Fleck auf dem Rummelplatz.

Anfangs hieß es dann „Es sieht aus wie bei Hempels unterm Wohnwagen“. Da aber in jedem Wagen ein Sofa und ein Bett war, dichtete wohl irgendjemand die Redewendung um, und nun herrscht das Chaos eben „unterm Sofa“ oder wie in einem Lied von Reinhard Mey „unterm Bett“.