„Helau“ und „Alaaf“ heißt es dieser Tage überall. Superhelden, Prinzessinnen und Jecken streifen durch die Straßen und feiern tagelang ausgelassen Karneval.

Offiziell beginnt die „fünfte Jahreszeit“ am 11. November, so richtig los geht es aber immer erst ab Weiberfastnacht, dem Donnerstag vor Aschermittwoch.

Das Karnevalsfest hat christliche Wurzeln. Im 11. Jahrhundert begannen Gläubige in Italien den Brauch, vor der 40-tägigen Fastenzeit reichlich Fleisch und andere Annehmlichkeiten zu genießen. Andere Länder übernahmen den Karnevalsbrauch dann und zelebrierten ihn zu anderen vorchristlichen Festen. Die ersten Verkleidungen waren Masken, die aufgesetzt wurden, um den Winter auszutreiben.

Karnevalshochburgen in Deutschland sind vor allem Köln, Düsseldorf und Mainz, wo am Rosenmontag traditionell große Umzüge veranstaltet werden. Auf Motivwagen werden Politiker und berühmte Personen zur Schau gestellt. Dieses Jahr wurde zum Beispiel der ukrainische Politiker und frühere Boxweltmeister Vitali Klitschko gezeigt, wie er den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Boxring in die Mangel nimmt. Karnevalsvereine blicken bei ihren Prunksitzungen satirisch auf das Jahr zurück. Das lustige Treiben endet im rheinischen Karneval in der Nacht zu Aschermittwoch mit der Verbrennung des „Nubbels“, einer Stoffpuppe, durch die der begangene Unsinn aus dem Gedächtnis gestrichen wird.

Eines der weltweit größten Feste ist der Karneval in Rio de Janeiro. Besonderes Highlight der Paraden ist das Auftreten von Sambatänzern verschiedener Tanzschulen. Eine Jury bewertet die Auftritte und die beste „Escola de Samba“ wird ausgezeichnet. Ein großes Feuerwerk beendet das mehrtägige Volksfest.