Bestimmt feiert ihr in der Schule eine Faschingsparty. Mit Musik, Tanz und in lustigen Kostümen. Musik und Tanz gibt es auch bei den Opernbällen.

Die Kostüme sind allerdings nicht so lustig, sondern elegant. Die Frauen tragen lange Abendkleider, und die Männer kommen in Smoking oder Frack. Das sind schwarze Edel-Anzüge.

Habt ihr schon mal im Fernsehen Filme über die Opernbälle in Wien oder Dresden gesehen? Ganz feierlich ist der Beginn des Balls, wenn die Debütantinnen und Debütanten in einer Polonaise auf die Tanzfläche schreiten. Sie heißen so, weil sie ihr Debüt geben und zum ersten Mal öffentlich auftreten und auf einen Ball gehen. Diese Opernball-Neulinge üben die Tänze schon Monate vor dem Ball. Außerdem tragen alle Mädchen die gleichen Abendkleider und eine kleine Krone auf dem Kopf. Wie Prinzessinnen.

Debütanten haben Tradition. Als es in Europa noch viele adlige Familien gab, wurden die Kinder aus den Adels-Häusern auf einem Ball in die Gesellschaft eingeführt. Der Ursprung war in England. Dort wurden die 18-jährigen Mädchen und Jungen aus Adelsfamilien der Königsfamilie vorgestellt, und mit dieser Zeremonie wurde gleichzeitig die Ballsaison eröffnet.

Die Bälle, und ganz speziell die Opernbälle, waren nämlich auch, salopp gesagt, ein Heiratsmarkt. Adel kommt von edel. Diese sogenannten edlen Familien standen, als es in Europa noch Könige und Kaiser gab, über den bürgerlichen Familien, also den Familien, die kein „von“ vor ihrem Namen trugen, kein Baron oder Graf oder Fürst waren. Sondern einfach Meier, Müller oder Schulze hießen.