Für euch Kinder aus Norddeutschland sind sie ein ganz normaler Anblick: Reetdachhäuser. Doch habt ihr euch schon einmal gefragt, was genau das Reet auf den Dächern zu suchen hat?

Reet ist ein Schilfrohr, das an Ufern oder in sumpfigen Gebieten wächst und in getrocknetem Zustand dafür benutzt wird, Dächer zu decken. Schon vor etwa 6000 Jahren soll es in Deutschland Häuser gegeben haben, die Dächer aus Reet hatten. Das getrocknete Schilfrohr eignet sich gut dafür, weil es im Sommer vor Wärme schützt und im Winter die Kälte nicht ins Haus lässt. Ein Nachteil ist aber, dass Reet leichter brennt als andere Baustoffe. Deshalb haben die Menschen später Dächer aus festeren Materialien erfunden.

Reetdächer gibt es aber noch heute – unter anderem deswegen, weil sie schön aussehen. Reetdächer halten 40 bis 60 Jahre, wenn sie richtig gebaut sind. Es muss zum Beispiel darauf geachtet werden, dass die Dächer steil genug sind, damit Regentropfen auch wieder abfließen können.

In Zukunft muss die Bauweise der Reetdächer aber verändert werden. Der Grund dafür ist, dass sich das Klima auf der ganzen Welt langsam ändert. Wissenschaftler erforschen jetzt, was getan werden muss, damit es die hübschen Häuser auch noch in 100 Jahren und länger gibt. Wie das funktionieren könnte, lest ihr auf Seite drei dieser Ausgabe.