Habt ihr schon mal hungrig in den Kühlschrank geschaut und euch geärgert, dass nichts zu essen da ist?

Dann war wohl Schmalhans Küchenmeister bei euch zu Hause. Wenn der nämlich am Werk ist, gibt es nur eine karge Mahlzeit. So besagt es zumindest die Redewendung „Bei jemandem ist Schmalhans Küchenmeister“. Den Ausdruck gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert. Früher war ein schlanker Koch ein Zeichen für knappe Nahrungsmittel oder einen geizigen Dienstherren. Der schmale Hans in der Küche war also ein Symbol für Armut und Hunger oder auch für schlechte Gastfreundschaft.

Warum der Küchenmeister diesen eigenartigen Namen trägt? Hans war damals ein häufig vorkommender Name. Schmal wird heute nur noch als Gegenteil von breit gebraucht. Aber früher bedeutete es auch gering oder knapp. Deswegen hat man zum Beispiel auch schmaler Lohn oder schmale Kost gesagt, wenn es nur wenig Geld oder Essen gab. Mittlerweile spielt es keine Rolle mehr, ob ein Koch dünn oder dick ist. Wenn heutzutage Schmalhans Küchenmeister bei jemandem ist, der muss nicht wirklich hungern. Er hat vielleicht nur weniger Geld und deswegen manchmal auch einen leeren Kühlschrank. Oder aber er hat keine Zeit gehabt einzukaufen und darum einfach keine Vorräte mehr. Jemand, der viel hat und das gern zeigt, ist ein Prahlhans. So bezeichneten die Menschen früher einen Angeber.