Otto von Bismarck war vor mehr als 120 Jahren Reichskanzler.

Viele haben ihn den „Eisernen Kanzler“ genannt, weil er so lange im Amt und so mächtig war. Wenn ihr dabei an Angela Merkel denken müsst, ist das nicht ganz verkehrt.

Denn auch Bismarck gestaltete die deutsche Politik. Und doch war vieles anders. Kanzler Bismarck wurde nicht vom Volk gewählt. Kaiser Wilhelm I. hat ihn ernannt.

Es waren schwierige Zeiten damals. Es gab keine EU, nur ein wackliges Kräftegleichgewicht der Großmächte England, Frankreich, Russland, Österreich-Ungarn und Deutschland, die alle fürchteten, dass ein anderer mächtiger als sie selbst werden könnte. Bismarck war geschickt darin, Bündnisse einzugehen, die Vorteile brachten. Ihr kennt so etwas sicherlich von Spielen wie „Risiko“. Nach seinem Tod 1898 gab es zwei Weltkriege. Heute streiten noch Leute darüber, ob seine Politik nicht sogar mitverantwortlich dafür war.

Für seine Verdienste schenkte ihm der Kaiser den Sachsenwald. In Friedrichsruh hat Bismarck sich ein Schloss bauen lassen. Dort ist auch sein Grab. Heute gibt es am Ort zwei Museen, in denen ihr etwas über Deutschland lernen und von Bismarck sehen könnt – etwa die Pistole, mit der ein Anschlag auf ihn verübt wurde, und das Hemd, durch das die Kugel eindrang.