Hunderte Rinder, Schweine, Schafe und Hühner starben, etwa 800 Familien waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten – der 3. Januar 1976 wird vielen Menschen in der Haseldorfer Marsch noch lange im Gedächtnis bleiben. Denn an diesem Tag suchte eine große Sturmflut die Marsch heim.

Durch den Wind von Orkan „Capella“, der das Wasser auf die Küste Norddeutschlands drückte, und das einsetzende Hochwasser stiegen die Fluten der Elbe in St. Pauli auf 6,45 Meter über den Meeresspiegel. Bis heute ist das der höchste, hier gemessene Wert.

Der Deich zwischen Hetlingen und Holm brach gleich an neun Stellen und die komplette Haseldorfer Marsch wurde überflutet. Die Schäden zu beseitigen kostete viele Millionen Mark. Wie durch ein Wunder kam damals kein Mensch ums Leben. Die Tierwelt traf es umso schlimmer. Außer vielen Nutztieren, die in den Fluten ihr Leben verloren, starben auch Hunderte Rehe, Fasane, Hasen und andere Tiere.

Schon 1962 hatte eine Sturmflut die Marsch heimgesucht. Damals stand das Wasser an der Hetlinger Schanze und im Haseldorfer Vorland bis zu 5,38 Meter hoch. Doch die Deiche hielten stand. Durch einen Rückstau des Wassers kam es zu Überschwemmungen in Uetersen. Auch 1962 kam niemand in der Marsch ums Leben, doch die Schäden an den Gebäuden waren groß.