Am 24. Dezember ist es wieder soweit. Wochen-, vielleicht monatelang wurde vielerorts geprobt, geschneidert und gebastelt, damit in der Kirche oder im Gemeindehaus das Krippenspiel aufgeführt werden kann.

Gesungen, gespielt, erzählt, mit Puppen, mit Erwachsenen, mit Kindern oder mit mehreren Generationen wie in Bad Bramstedt (Seite 2) – das Krippenspiel gehört zum Weihnachtsfest einfach mit dazu. In der Geschichte geht es um die Geburt von Jesus Christus vor 2000 Jahren in Bethlehem, der ja in einem Stall zur Welt kam und in eine Krippe gelegt wurde, deswegen Krippenspiel. Die Geschichte erzählt die Bibel. Dort könnt ihr die Weihnachtsgeschichte im zweiten Kapitel des Lukas-Evangeliums nachlesen. Da früher aber die meisten Menschen nicht lesen konnten und es natürlich auch weder Fernsehen noch Internet gab, wurde die Weihnachtsgeschichte nachgespielt. Bereits vor mehr als 800 Jahren sollen die ersten Stücke gespielt worden sein.

Als Begründer des Krippenspiels gilt Franz von Assisi, ein Mönch aus Italien. Er gilt als einer der frommsten Menschen aller Zeiten und ist ein Heiliger der katholischen Kirche. Er soll im Jahr 1223 im Wald von Greccio nördlich von Rom das Weihnachtsgeschehen mit lebenden Tieren und Menschen dargestellt haben. Am 24. Dezember sollen aus den umliegenden Klöstern Franziskaner-Mönche herbeigekommen sein, die so etwas wie Schüler von Franz von Assisi waren. In einer Felsgrotte stand die Krippe, gefüllt mit Stroh. Das Jesus-Kind war eine Puppe aus Wachs, bewacht von einem Ochsen und einem Esel. Franz von Assisi feierte mit allen. Im ganzen Wald sollen die Lieder zu hören gewesen sein. Noch heute spielen die Menschen von Greccio ihr Krippenspiel – von dort hat es sich über die ganze Welt ausgebreitet.