Orkantief „Xaver“ hat Norddeutschland erreicht. Für den heutigen Freitag wird an der Elbe extremes Hochwasser erwartet.

Drei große Sturmfluten bedrohen Hamburg und die Elbmarsch. Die letzte Jahrhundertsturmflut im Jahr 1962 kostete 315 Hamburger das Leben. Niemand hatte damals damit gerechnet, dass das Hochwasser die Hansestadt erreichen würde. Die Behörden waren unvorbereitet.

Auslöser für die Sturmflut war ein Orkan aus Nordwest, der immer mehr Nordseewasser in die Elbe spülte. Eine Flutwelle aus dem Atlantik erhöhte den Wasserstand bei Cuxhaven. Gegen 22Uhr brachen die Deiche. Der Strom fiel aus, die Alarmsirenen funktionierten nicht, die Telefonleitungen brachen zusammen. Die Menschen konnten nicht gewarnt werden. Kurz nach Mitternacht brachen in Hamburg die ersten Deiche. In wenigen Stunden war ein Fünftel der Hansestadt überschwemmt, die dortigen Bewohner waren vom Hochwasser eingeschlossen.

Heute sind Hamburg und die Elbgemeinden besser geschützt. 1962 lag der Hochwasserspiegel bei 5,70 Metern über Normalnull. Seitdem wurden die Deiche erhöht. Neue Schleusen, Sperrtore, Schöpfwerke sollen nun ein Überfluten verhindern. Die heutige Hochwasserschutzlinie liegt bei 7,30 Metern über Normalnull. Seit der Katastrophe wurden mehr als 362 Millionen Euro für diese Anlagen ausgegeben.