Die Freude war groß, als das erste Kegelrobbenbaby dieser Saison am Strandabschnitt „Aade“ auf Helgoland gefunden wurde.

Helgoland . Dem flauschigen, kleinen Tier wurde der Namen „Linda“ gegeben. Sie wurde am 14. November geboren und ist so das erste Jungtier in diesem Winter. Bis Ende Dezember sollen täglich neue Robbenbabys geboren werden. Im vergangenen Winter waren es weit über 100 Junge auf der Helgoländer Düne.

Aber warum werden Kegelrobbenbabys eigentlich im Winter geboren? Weil ihr Körper wie gemacht ist für die kalte Jahreszeit: Schutz vor der Kälte bieten warme Haare, auch „Lanugo“ genannt. Anfangs meiden die Babys deswegen das Wasser, sind praktisch Nichtschwimmer. Das dicke, nasse Fell würde sie nur frieren lassen.

„Das ist ungefähr vergleichbar damit, wenn wir im Winter mit einem nassen T-Shirt herumlaufen würden“, sagt Jan Dohndorf von der Seehundstation Friedrichskoog e.V. „So verlieren wir unnötig Energie, weil das T-Shirt ja erst einmal trocknen muss, bevor uns warm werden kann.“

Dann ist da noch die nährende Robbenmilch. Diese hat nämlich einen Fettgehalt von 60 Prozent. Im Vergleich dazu: Bei menschlicher Muttermilch beträgt dieser Fettgehalt nur vier Prozent. Einen Monat lang werden die Jungen gesäugt. Das tägliche Füttern führt dazu, dass sie bis zu zwei Kilo am Tag zunehmen, bis sie sich eine wärmende Fettschicht angefressen haben.

Nach sechs bis sieben Wochen haben sie vollständig „normales“ Robbenfell. Dann können sie auch trotz der Kälte schwimmen gehen.