Da staunten Anwohner in Elmshorn im Kreis Pinneberg nicht schlecht, als sie unter ihrem Auto einen Vogel entdeckten, der auf den ersten Blick wie ein Pinguin aussah.

Sie riefen die Mitarbeiter der Wildtierstation Hamburg-Schleswig Holstein zu Hilfe. Stationsleiter Christian Erdmann lüftete das Geheimnis: Unter dem Auto saß eine Trottellumme.

Der Hochseevogel lebt in den Wintermonaten auf offener See. Nur zur Brutzeit halten sich die Lummen zum Beispiel auf Helgoland auf, wo sie zahlreich auf Vorsprüngen an steilen Felsklippen brüten. Wie der schwarz-weiß gefiederte Vogel in den Nordwesten Hamburgs kam, ist unklar. Offenbar hatten ihn seine Kräfte verlassen. Die Lumme wog nur 562 Gramm. Der Grund für die Zwischenlandung könnte auch sein, dass der Wasservogel die nasse Straße mit einem Fluss verwechselt hat. Und ohne Sturm kann die Trottellumme nicht wieder vom flachen Boden in die Lüfte starten.

Ihren Namen hat die Lumme übrigens, weil ihr Gang so trottelig anmutet, da sie nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft. Nun kümmern sich die Pfleger der Wildtierstation um die Bruchpilotin. Sie haben die Trottellumme auf den Namen Tina getauft. Tina erholt sich, frisst viel Fisch. Wenn sie wieder bei Kräften ist, wird sie nach Helgoland zurückgebracht.