Bei Brunsbüttel sind am Montagmorgen um 3 Uhr zwei große Schiffe auf dem Nord-Ostsee-Kanal zusammengestoßen.

Verletzte gab es nicht, der Kanal wurde aber gesperrt. So ein Unfall ist selten, denn eigentlich ist ein Kanal eine eher ungefährliche Wasserstraße. Er ist künstlich angelegt, daher ziemlich gerade und eben. Der Nord-Ostsee-Kanal verbindet die Nord- und die Ostsee von Brunsbüttel bis Kiel auf einer Länge von mehr als 98 Kilometern. Das ist etwa so lang wie die Strecke von Hamburg nach Kiel. Erbaut wurde der Kanal von 1887 bis 1895 von Tausenden Arbeitern, die tonnenweise Erde wegschaufeln mussten. Bis 1948 hieß er Kaiser-Wilhelm-Kanal. Er erspart den Schiffen den längeren Weg um die Spitze Dänemarks herum. Schon kurz nach der Eröffnung musste der Kanal erweitert werden, da einige besonders große Schiffe nicht mehr hindurch passten. Später wurde er ein zweites Mal ausgebaut.

Heute ist der Nord-Ostsee-Kanal die am meisten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Etwa 100 Schiffe nutzen den Kanal täglich. Dabei dauert eine Fahrt sieben bis neun Stunden bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde. An beiden Seiten des Kanals gibt es gute Radwege. Deswegen ist er auch bei Touristen beliebt. An mehreren Stellen gibt es Fähren, um auf die andere Seite zu kommen.