Wusstet ihr, dass Schildkröten weinen? Aber nicht, weil sie traurig sind.

Vielmehr sondern sie durch ihre Tränen Salz ab, das sie mit ihrer Nahrung aufgenommen haben. Diese Tränen sind bei einigen Tieren sehr beliebt – und zwar als Getränk.

Das gilt vor allem für Wasserschildkröten, die im Gebiet des Amazonas leben, einem großen Fluss in Südamerika. Dort ist der Salzgehalt in Boden, Pflanzen und Wasser niedriger als an den meisten Orten der Erde. Das liegt daran, dass der westliche Teil des Amazonas etwa 1600 Kilometer vom Atlantischen Ozean im Osten entfernt liegt und durch die Berge der Anden gegen den Wind vom Pazifischen Ozean im Westen abgeschirmt ist. So kann kaum Salz aus den Ozeanen dorthin gelangen.

Weil die Schildkröten sich fleischhaltig ernähren, nehmen sie genügend Salz auf. Die Schmetterlinge ernähren sich dagegen sehr natriumarm, weil sie kein Fleisch fressen. Um trotzdem genug Natrium aufzunehmen, trinken die Schmetterlinge die Tränen der Schildkröten, und zwar direkt an den Augen.

Die kleinen Saugrüssel der Schmetterlinge berühren die Augen der Schildkröten aber nur so kurz, dass die Schildkröten angeblich nicht davon gestört werden. Nur sehen können sie wahrscheinlich nicht mehr so gut, wenn ein ganzer Schwarm Schmetterlinge um ihren Kopf herumflattert.