Sicher ist euch unterwegs schon mal jemand begegnet, der mit einem weißen Stock die Umgebung ertastet.

Das ist ein Blindenstock, mit dem stark Sehbehinderte erfühlen können, ob sich ihnen ein Hindernis in den Weg stellt, wie eben oder uneben der Gehweg oder die Straße ist, ob es einen Bordstein gibt und wie hoch die Kante gebaut ist, wo ein Baum steht, eine Treppe kommt oder die zu erreichende Haustür ist.

Doch mit einem Blindenstock zu gehen, erfordert Technik – und die muss gelernt werden. Beispielsweise die Pendeltechnik. Damit wird der Gehweg in einem bestimmten Rhythmus und im Halbkreis auf Hindernisse und Schlaglöcher abgetastet. Außerdem werden die Abstände vom Bordstein und von Gebäuden erfühlt. Diese Pendelbewegung wird mit jedem Schritt ausgeführt, der Stock wird vor dem Körper her geführt.

Dann gibt es die Schleiftechnik. Die setzt der Benutzer des Stocks ein, wenn er besonders unsicher ist. Er streift mit dem Stock über den Boden und tastet ihn ab. Die sogenannte Doppelpunkttechnik wird zum Pendelschlag angewandt, um dabei Orientierungspunkte zu finden, beispielsweise einen Zaun oder eine Ampel. Streift der Benutzer mit dem Stock an einer Wand entlang, will er wissen, wo Treppen und Türen sind.