Warum benutzen Blinde und stark Sehbehinderte einen weißen Stock? Und wie funktionieren die Techniken?

Sicher ist euch unterwegs schon jemand begegnet, der mit einem weißen Stock die Umgebung ertastet. Das ist ein Blindenstock, mit dem stark Sehbehinderte erfühlen können, ob sich ihnen ein Hindernis in den Weg stellt, wie eben oder uneben der Gehweg oder die Straße ist, ob es eine Bordstein gibt und wie hoch deren Kante gebaut ist, wo ein Baum steht, eine Treppe kommt oder eine Haustür ist.

Doch mit einem Blindenstock zu gehen, erfordert Technik, und die muss gelernt werden. Beispielsweise die Pendeltechnik. Damit wird der Gehweg in einem bestimmten Rhythmus und im Halbkreis auf Hindernisse und Schlaglöcher abgetastet. Außerdem werden die Abstände vom Bordstein und von Gebäuden erfühlt. Diese Pendelbewegung wird mit jedem Schritt ausgeführt, der Stock wird vor dem Körper her geführt. Dann gibt es die Schleiftechnik. Die setzt der Benutzer des Stocks ein, wenn er besonders unsicher ist. Er streift mit dem Stock über den Boden und tastet ihn ab. Die Doppelpunkttechnik wird zum Pendelschlag angewandt, um Orientierungspunkte zu finden, beispielsweise einen Zaun oder eine Ampel. Streift der Benutzer mit dem Stock an einer Wand entlang, will er wissen, wo Treppen und Türen sind. Einen besonderen Service bietet der Verein Weiße Speiche für Sehbehinderte. Lest dazu mehr auf Seite 2.