Das ist euch bestimmt auch schon passiert: Ihr gebt euch besonders viel Mühe bei einem Bild oder vielleicht einem Brief, aber dann vermalt oder verschreibt ihr euch.

Wenn ihr gerade kein Radiergummi habt, bleibt wohl nichts anderes übrig, als von vorn zu beginnen, oder? Nicht ganz. Wenn Weißbrot im Haus ist, könnt ihr euch damit helfen. Denn mit Brot kann man radieren – zumindest Bleistiftstriche.

Und so funktioniert es: Einfach das Brot von der Rinde trennen, kneten bis es ein Klumpen ist und dann einfach über das Gemalte oder Geschrieben reiben. Probiert es doch mal aus – es funktioniert wirklich.

Der Grund dafür ist die Adhäsionskraft. Das Wort Adhäsion kommt aus dem Lateinischen und beschreibt das Aneinanderhaften von zwei Stoffen. In unserem Fall sind diese Stoffe das Papier und das Grafit, aus dem die Mine eures Bleistifts besteht. Die Adhäsion sorgt erst einmal dafür, dass das Grafit der Bleistiftmine auf dem Papier haften bleibt. Wenn ihr jetzt mit etwas über das Geschriebene reibt, dessen Adhäsionskraft größer ist als die des Papiers, zum Beispiel unser Brot, dann löst sich das Grafit vom Papier und haftet stattdessen am Brotklumpen.

Genauso funktioniert auch ein Radiergummi. Noch vor 400 Jahren benutzten viele Maler Brotklumpen, um falsche Striche aus ihren Bildern wegzuradieren.