Es gibt so einige Redensarten, die ihr bestimmt schon oft gehört habt. Aber wisst ihr auch woher sie kommen?

Zum Beispiel etwas "von der Pike auf lernen". Das sagen viele Menschen, wenn sie sagen wollen, dass jemand ein Fachmann oder Profi ist und sein Handwerk richtig gut gelernt hat.

Diese Redensart ist aber nicht neu sondern viele hundert Jahre alt. Sie kommt eigentlich vom Militär. Im 17. Jahrhundert wütete in Mitteleuropa der 30-jährige Krieg. Armeen zogen plündernd zwischen Lübeck und Wien, Köln und Riga hin und her und zerstörten rücksichtslos Städte, Dörfer und ganze Landstriche.

In den gewaltigen Heeren gab es viele angekaufte Soldaten, die Söldner. Sie waren mit langen Speeren, den sogenannten Piken, ausgestattet. Diese sollten sie gegen die heranstürmende gegnerische Reiterei schützen. Die Pike war die einfache Waffe der Armeesöldner, die im damaligen Heiligen römischen Reich Deutscher Nation als Pikeniere, Spießgesellen und Spießbürger bezeichnet wurden. Wenn sich ein Pikenier im Kampf bewährte und in der militärischen Rangfolge dann immer weiter aufstieg und zum Beispiel Hauptmann wurde, dann hatte er das Kriegshandwerk „von der Pike auf gelernt".

Der Begriff "Pike" stammt übrigens vom französischen Wort „piquer“ ab und bedeutet „stechen“.