Das kennt ihr bestimmt: Der Lehrer hat euch ganz viele Hausaufgaben aufgegeben - aber ihr habt überhaupt keine Lust, am Schreibtisch zu sitzen und Mathe zu lernen oder Vokabeln zu büffeln.

"Schieb das doch nicht auf die lange Bank", werden eure Eltern dann vielleicht sagen. Aber was hat die Bank denn mit Hausaufgaben zu tun und warum schiebt man etwas auf ihr herum?

Im Gerichtssaal gab es früher eine lange Bank direkt neben dem Richtertisch. Auf ihr saßen die sogenannten Schöffen, die dem Richter bei der Aufklärung eines Falles halfen. Sie stellten dem Angeklagten so viele Fragen, dass meist mehrere Tage vergingen, bis die Schöffen alle Antworten hatten. Es lag also an ihnen, wie lange so eine Gerichtsverhandlung dauerte. Die "lange Bank" der Schöffen steht deshalb für eine Aufgabe, die viel Zeit in Anspruch nimmt.

Es gibt noch eine Redewendung aus dem Gericht, nämlich "etwas aus dem Effeff beherrschen". Das bedeutet, dass man etwas sehr sicher weiß. "Du kannst das Einmaleins jetzt aus dem Effeff", kann euer Lehrer zu euch sagen, wenn die Eltern euch erfolgreich ausgeredet haben, etwas auf die lange Bank zu schieben. Früher gab es eine Sammlung wichtiger Gesetze namens "Pandekten". Heute gibt es das Gesetzbuch. Bei Zitaten kürzte man diese Sammlung, also die Pandekten, mit dem griechischen Zeichen Pi ab.

Manche Schöffen konnten zwar gut fragen, aber nicht besonders ordentlich schreiben. Krakelig geschrieben sah das Zeichen Pi aus wie "ff". Wenn Juristen sich mit den Pandekten sehr gut auskannten, konnten sie es also aus dem Effeff.