Wenn ihr das Jugendabzeichen Bronze machen wollt, müsst ihr 200 Meter weit schwimmen.

Im Freibad mit 50-Meter-Becken sind das vier Bahnen. Manche von euch, die noch nicht so geübte Schwimmer sind, müssen sich dafür bestimmt ganz schön anstrengen. Nun stellt euch vor: Es gibt Sportler, die schwimmen freiwillig noch viel weiter, sehr viel weiter. Bei den Schwimm-Weltmeisterschaften, die dieser Tage in Barcelona/Spanien stattfinden, ist die längste Strecke 25 Kilometer lang. Das wären 500 Bahnen im Freibad. Allerdings werden diese Langstrecken-Wettkämpfe nicht im Bad, sondern in Seen oder im Meer ausgetragen. Deshalb nennt man es Freiwasserschwimmen.

Es geht aber noch länger: Die weltweit bekannteste Herausforderung für Freiwasserschwimmer ist es, den Ärmelkanal zu durchschwimmen. Das ist eine Meerenge zwischen England und Frankreich - und die kürzeste Entfernung beträgt mehr als 32,3 Kilometer. Das wären 646 Freibad-Bahnen. . .

Was die Sache besonders schwierig und gefährlich macht: Das Wasser im Ärmelkanal ist immer sehr kalt und dort fahren viele große Schiffe. Der erste Kanal-Durchschwimmer soll der englische Kapitän Matthew Webb im August 1875 gewesen sein. Er brauchte 21 Stunden. Die erste Frau, die es schaffte, war am 6. August 1926 Gertrude Ederle, eine aus Deutschland stammende Amerikanerin - in einer Zeit von 14 Stunden und 32 Minuten. Den Weltrekord hält seit sieben Jahren der Bulgare Petar Stojtschew, der nur 6:57 Stunden brauchte.