In allen Zeitungen und Nachrichtensendungen wurde in den vergangenen Tagen von einem Putsch in Ägypten berichtet. Aber was ist das eigentlich, ein Putsch?

Um dieses Wort zu verstehen, schauen wir doch zunächst einmal auf das, was gerade in Ägypten passiert ist. Dort gab es Aufstände, weil das Volk unzufrieden mit der Regierung war - und das nur ein Jahr nach der Wahl eines neuen Präsidenten.

Eigentlich hätte die Bevölkerung Ägyptens zufrieden sein können, denn vor der Wahl hatte eine Diktatur in dem Land geherrscht. In einer Diktatur dürfen die Menschen ihr Staatsoberhaupt nicht wählen. Oft dürfen sie in der Öffentlichkeit auch nicht alles sagen, was sie denken. Doch der neue Präsident Ägyptens hielt viele seiner Versprechen nicht ein, und das ärgerte die Bevölkerung. Daher gingen viele Menschen auf die Straße. Das ging so weit, dass das Militär den Präsidenten entmachtete und selbst die Macht übernahm.

Genau diesen Eingriff in die Regierung nennt man Putsch oder auch Staatsstreich. Ein Putsch ist also eine überraschende, oft gewaltsame Aktion einer Gruppe (hier der Armee), die das Ziel hat, die Regierung zu stürzen.

Das Militär ist häufig so straff organisiert, dass es die Macht übernehmen kann. Ein berühmter Putsch der Geschichte fand vor 40 Jahren im südamerikanischen Land Chile statt.