Katholische Geistliche dürfen - im Gegensatz zu den evangelischen Pastoren - nicht heiraten. Aber warum gibt es so ein Eheverbot?

Eingeführt wurde der sogenannte Zölibat von Papst Leo dem Großen um 450 nach Christus. Der Gedanke dahinter war aber eher materiell als kirchlich: Den Priestern wurde nämlich ziemlich viel Land gegeben. Wenn ein Priester nun starb, müsste eigentlich seine Familie das Land erben. Doch weil die Kirche nur begrenzt Platz zur Verfügung hatte, wurde beschlossen, dass ein Priester nicht heiraten und eine Familie gründen durfte. So wurde das Land nach seinem Tod an einen anderen Priester weitergegeben.

Der kirchliche Gedanke entwickelte sich dann nach und nach. Heutzutage wird das Eheverbot oft damit begründet, dass ein Priester sich voll und ganz auf seine Aufgaben konzentrieren soll und nicht von einer Frau oder Kindern abgelenkt werden darf. Außerdem ist er sozusagen schon der "Vater" der Gemeinde. Die Liebe eines Priesters gehört voll und ganz der Kirche und Gott, da ist nun mal kein Platz für eine Frau.

Das Eheverbot hat aber auch einige Vorteile. Dadurch, dass dieses "Verbot" so ungewöhnlich ist, genießen Priester meistens ein hohes Ansehen - vor allem bei den katholischen Bürgern. Oft wird ein Priester bewundert, und viele vertrauen ihm ihre Geheimnisse an. Das Leben als katholischer Priester hat also seine Vor- und Nachteile. Doch eins ist gewiss: Es ist mit Sicherheit nicht einfach.