Habt ihr euch schon einmal Gedanken gemacht, was das Wort Heimat für euch bedeutet?

In den 50er-Jahren verband man mit dem Begriff kitschige Vorstellungen von Almhütten, Krachlederhosen und Kuckucksuhren. Der Heimatfilm boomte mit Titeln wie: "Schön ist die Welt", "Geierwally" und "Ferien auf dem Immenhof". Doch Heimat ist ein Begriff mit einer langen Geschichte. Seine sprachliche Herkunft findet man im Germanischen. Er bedeutete Wohnplatz oder Dorf. Im Mittelalter war Heimat ein klar definierter Rechtsbegriff, in etwa vergleichbar mit dem Wort Staatsbürgerschaft. Im 18. Jahrhundert wurde erstmals klar, dass man eine Heimat nur dort hat, wo auch persönliches Empfinden mitspielt. Als Ausgleich zum technischen Fortschritt entwickelte sich die Heimatdichtung.

Heute sieht man Heimat als etwas Individuelles, mehr als ein Gefühl als einen Ort. Die Erinnerung gehört dazu, die ins Unterbewusstsein eingebrannte Mischung aus Geschmack, Geruch und Geräuschen.

Das Lachen eures Vaters, der Geruch eures Lieblingsessens, Musik, der Duft einer Kerze, die an Weihnachtsfeste erinnert - das kann Heimat sein. Sich frei fühlen, Gleichgesinnte finden und so sein können, wie ihr wollt - das alles kann euch das Gefühl von Heimat vermitteln. Und zwar ganz egal, wo ihr gerade seid.