Habt ihr euch schon einmal gefragt, was das für dicke Türme sind, die in Städten in den Himmel ragen?

Meist sind es wuchtige, hohe Gebäude mit einer Kugel oder einer Wanne am oberen Ende. Das sind Wassertürme. Die meisten der etwa 1300 Wassertürme in Deutschland wurden zwischen Ende des 19. Jahrhunderts und 1930 erbaut, weil die mit Dampfmaschinen betriebenen Wasserpumpen unzuverlässig waren. Die stark wachsende Bevölkerung und die Industrialisierung machten aber die zuverlässige Wasserversorgung dringend notwendig. Wassertürme waren die Lösung.

So funktioniert ein Wasserturm: Wasser wird kontinuierlich durch Leitungen nach oben in einen Tank gepumpt. Von dort drückt das Wasser ins Leitungssystem bis in die Wohnungen und Fabriken. Durch die erhöhte Lage des Wassertanks ist der Druck im Wassernetz stets konstant und rauscht mit Kraft aus dem Wasserhahn.

Mit der Einführung von elektrischen Wasserpumpen sank die Notwendigkeit, Wassertürme zu bauen. Vom Prinzip sind sie heute vielerorts überflüssig. Meist sind es beeindruckende Gebäude, die anderen Zwecken dienen. Der Wasserturm Elmshorn beherbergt eine Kerzengießerei. Der Wasserturm in Pinneberg ist bewohnt. In Uetersen nutzen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk den Turm für Übungen. Imposant ist der 1909 erbaute Wasserturm am Hamburger Schanzenpark, in dem heute ein Hotel untergebracht ist. Es gibt massive Türme aus Backstein oder Beton. Für die Industrie kamen hauptsächlich Stahl-Skelett-Konstruktionen zum Einsatz.