Sie sind dazu da, damit Fußgänger über sie stolpern. Überall in Deutschland könnt ihr kleine, goldene Steine in den Gehwegen finden.

Sie heben sich von den großen grauen Fußplatten deutlich ab. Die Stolpersteine sind aber nicht dazu da, damit Spaziergänger hinfallen und sich verletzten. Sie sollen Aufmerksamkeit erregen. Sie sollen stutzig machen und Fußgänger dazu bewegen, stehen zu bleiben.

Eingraviert sind in den Quadraten Namen von Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges unter der Führung durch die damals in Deutschland regierenden Nationalsozialisten ermordet wurden. Die Opfer dieser grausamen Zeiten im sogenannten Dritten Reich sollen nicht in Vergessenheit geraten. Der Künstler Gunter Demnig aus Berlin entwarf die Stolpersteine, um die Erinnerung an die ermordeten Menschen lebendig zu halten. Die kleinen Gedenktafeln liegen vor den Häusern, in denen die Opfer früher gelebt haben.

Jeder kann das Projekt unterstützen und eine Partnerschaft für die Herstellung und Verlegung übernehmen. In über 700 Orten in Deutschland, auch im Kreis Pinneberg, liegen bereits Stolpersteine. Auch in Österreich, Belgien, Tschechien, Polen, Italien und Norwegen wurden die kleinen Mahnmale verlegt. Jedes Jahr kommen weitere Orte und Länder hinzu. Ein Stolperstein kostet 120 Euro.

Wenn ihr zum Beispiel in Elmshorn, Quickborn, Uetersen, Tornesch, Pinneberg, Barmstedt oder auf Helgoland auf der Straße einen goldenen Stein sieht, schaut mal genauer hin. Hinter jedem Stein steckt ein Name, ein Mensch, ein Schicksal.