Sehen wir ein Hufeisen, denken wir gleich an einen Glücksbringer.

Der Hufschmied aber nagelt dem Pferd dieses gebogene Eisenstück nicht an den Huf, was man Beschlagen nennt, damit das Tier besonders viel Glück hat. Es geht vielmehr darum, den untersten Teil des Pferdefußes (Huf) davor zu schützen, zu stark abgenutzt zu werden. Den Hornschuh eines Pferdes könnt ihr euch vorstellen, wie einen ganz dicken Zehnagel - er wächst beim gesunden Tier immer wieder nach. Werden aber Pferde als Reittiere genutzt und laufen auch einmal auf härterem Untergrund, nutzt der Hornschuh schneller ab als er nachwächst. Das Hufeisen schützt vor Verletzungen.

Nachdem die Menschen in der Steinzeit Wildpferde nur gefangen hatten, um sie aufzuessen, begannen sie vor rund 5000 Jahren damit, die Tiere einzufangen und zu zähmen, um sie als Lastenträger zu benutzen. Ab etwa 2000 vor Christus begann man damit, von Pferden gezogene Streitwagen zu bauen. Im alten Ägypten und im Reich der Römer gab es bereits Pferdeschuhe aus Stricken oder Leder, Hipposandalen genannt. Genagelte Hufeisen aus Metall wurden zuerst im 2. Jahrhundert vor Christus benutzt.

Schon sehr früh begannen die Menschen, den Hufeisen Zauberkräfte zuzusprechen. Einst hängte man das Hufeisen mit der Öffnung nach unten auf - weil man glaubte, böse Geister könnten nicht unter dem Bogen aus Eisen hindurchgehen. Heute sagen wir, das Hufeisen muss mit der Öffnung nach oben aufgehängt werden, damit das Glück nicht heraus fällt.