Wie unterhalten sich eigentlich Menschen, die nicht oder nur schlecht hören können?

Wenn es an der Lautsprache scheitert, hilft ihnen die sogenannte Gebärdensprache weiter. Hierbei handelt es sich um eine visuelle Sprache, also eine Sprache, die man sehen kann, aber nicht mit Pantomime vergleichbar ist.

Gehörlose Menschen sprechen mit ihren Händen, mit der Mimik und der Körperhaltung. Es gibt eine vollständige Grammatik, wie in der gesprochenen Sprache auch. Außerdem hat jedes Land eine eigene Gebärdensprache. Und innerhalb eines Landes gibt es sogar unterschiedliche Dialekte bei der Gebärdensprache. Trotzdem können sich Gehörlose unterschiedlicher Nationalitäten miteinander unterhalten. Übrigens gibt es auch den Beruf des Gebärdensprachdolmetscher. Sie übersetzen in beide Richtungen für gehörlose und hörende Personen.

Ein Beispiel für die Gebärdensprache: Wenn ihr die Innenhand offen nach vorn zeigt und wie beim Winken nach links und nach rechts bewegt, bedeutet das "Hallo". In der Gebärdensprache gibt es auch das Fingeralphabet, das benutzt wird, um Buchstaben des Alphabets darzustellen. So können beispielsweise Namen buchstabiert werden. Wenn man das Wort "Hallo" mithilfe des Fingeralphabets darstellen möchte, streckt man zunächst den Zeige- und Mittelfinger zur Seite, die restlichen Finger bilden eine Faust. Dann bildet man mit allen Fingern eine Faust, wobei der Daumen nach oben zeigt. Um die beiden "L" darzustellen, wird mit dem Zeigefinger und dem Daumen ein "L" geformt, die restlichen Finger sind wieder zu einer Faust geballt und dann wiederholt man die Bewegung. Zuletzt legt man die Finger zu einem Kreis zusammen, wo sich der Zeigefinger und Daumen berühren. Das ist das "O".