Wusstet ihr, dass Kanarienvögel in eine Gesangschule müssen? Sobald der Serinus canaria forma domestica, so heißt er auf Latein, geschlüpft ist, gibt er erste, unkontrollierte Töne von sich. Nach etwa 30 Tagen beginnt für die Männchen das Gesangstudium. Die älteren Vögel sind ihre Lehrmeister. Sie können im Schnitt 30 bis 40 Töne pro Sekunde trällern und dabei sogar Umweltgeräusche imitieren.

Die possierlichen Singvögel gehören zu der Familie der Finken und kommen ursprünglich von den Kanarischen Inseln. Im Jahr 1496 brachten die Spanier ihren "Zuckervogel" aufs Festland. Schnell wurden die gefiederten Sänger zum Symbol für Luxus und Reichtum. Die Spanier verkauften und verschenkten nur männliche Vögel und sicherten sich so das Monopol über den Handel. Im Jahr 1550 schmuggelten die Italiener einige Weibchen aus Spanien heraus und starteten ihre eigene Zucht. Von diesem Moment an eroberte der Kanarienvogel ganz Europa und entwickelte durch Einkreuzungen anderer Vögel vielfältige Arten. Wenn sich euer Vogel wohlfühlen soll, müsst ihr einige Regeln beachten. Der Käfig sollte einen Meter breit, 80 Zentimeter hoch und 50 Zentimeter tief sein. Damit der Vogel bequem sitzen kann, solltet ihr unterschiedlich starke Sitzstangen anbringen. Ihr braucht einen Trinkwasserspender, einen Futternapf und ein Badehäuschen. Der Schnabel des Kanarienvogels wächst ständig nach. Darum ist es wichtig, dass man einen Kalkstein zum Wetzen des Schnabels in den Käfig hängt. Der Standort sollte hell, aber ohne direktes Sonnenlicht sein.