Storch Rolf ist ein Frühheimkehrer: Er hat vor wenigen Tagen seinen Horst im Hamburger Stadtteil Curslack in den Vier- und Marschlanden bezogen. Der Weißstorch, der nach seiner Geburt am 30. Juni 2004 in Strohhausen im Weser-Ems-Gebiet beringt wurde und im vergangenen Jahr mit seiner Storchenfrau Maria vier Junge in der Hansestadt großzog, kehrte viel früher als erwartet in seine Heimat zurück.

Die Mitarbeiter des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) sagen, dass es Rolf gut gehe. Die kalten Temperaturen störten ihn nicht, sind sich die Experten einig.

Weißstörche fliegen jedes Jahr aus dem winterlichen Europa in den Süden, da sie bei uns in der Kälte nicht genügend Nahrung finden. Da der Weg bis nach Afrika sehr weit ist, nutzen die Störche gerne warme Aufwinde, um wie ein Segelflugzeug Richtung Süden zu gleiten. Diese Winde entstehen über dem von der Sonne erwärmten Erdboden. Die Zugtiere lassen sich von dem leichten Aufwind in große Höhen ziehen. Da diese Winde nur über Landflächen entstehen, meiden die Tiere auf ihrem Weg das Mittelmeer.

Es gibt zwei Flugrouten der Störche. Die beliebteste ist die östliche über die Türkei und den Nahen Osten nach Südafrika. Die sogenannte Westroute führt die großen Vögel über Gibraltar und die Sahara ins westliche Afrika. Auch Rolf hat diese Route gewählt. Wahrscheinlich hat er aber nicht in Afrika überwintert, sondern in Südspanien. Da der Rückweg in den Norden von dort aus viel kürzer ist, kehrte Rolf schon jetzt heim.

Wenn ihr sehen wollt, wie es Rolf geht, schaut doch mal unter der Adresse www.hamburg.nabu.de im Internet nach. Auf der Seite findet ihr eine Webcam, die auf Rolfs Horst in Curslack gerichtet ist.