Es gibt Menschen, die so schwer krank sind, dass sie leider keine Chance mehr haben, weiterzuleben. Wenn sie an diesem Punkt angelangt sind, können sie sich dafür entscheiden, in ein Hospiz zu gehen. Dort wird ihnen und ihren Angehörigen eine Sterbebegleitung angeboten. Dann ist das Ziel nicht mehr, den Patienten gesund zu machen oder sein Leben zu verlängern, sondern ihm bei diesem letzten Weg beizustehen. Hospizpflege kann nicht nur stationär, also mit Übernachtungen, sondern auch ambulant erfolgen. Dann wird der Sterbende zu Hause betreut.

1967 wurde in England das erste Hospiz gegründet. 20 Jahre später kam die Sterbebegleitung auch zu uns nach Deutschland. Wir waren darüber hinaus das erste Land, welches auch Kinder auf diesem schweren Weg begleitet. In Hamburg kümmert sich das Hospiz "Sternenbrücke" um unheilbar kranke Kinder und deren Eltern. Die Betreuung geht über den Tod des Patienten hinaus. Alle Beteiligten lernen auf diesem Weg, mit der Endlichkeit des Lebens umzugehen. Denn schließlich ist der Tod auch nur ein natürlicher Teil unseres Lebens.

Die Idee des Hospizes stammt aus dem Mittelalter. Damals nahm die Kirche Menschen auf, um sie zu pflegen, bis sie starben. Das Wort "Hospiz" hat seinen Ursprung in der lateinischen Sprache und bedeutet Herberge. Denn das ist auch das Ziel der Betreuung: Jedem Bedürftigen soll eine Herberge angeboten werden, damit er sich bis zum Schluss willkommen fühlt.