15 ganze Tage unseres Lebens verbringen wir im Durchschnitt mit Gähnen. Das ist sehr viel. Deshalb sollten wir uns mal fragen, was Gähnen eigentlich ist. Früher dachte man, dass wir gähnen, wenn wir müde sind. Diese Behauptung haben Wissenschaftler jedoch schon vor 30 Jahren widerlegt. Heute wissen wir, dass wir gähnen, um unseren Kreislauf in Schwung zu bringen. Es ist wie eine Dehnung, die unseren Körper daran erinnert, dass er schneller arbeiten soll. Dazu reicht schon diese kleine Bewegung, das Öffnen des Mundes. Zudem gähnen wir auch, um unsere Angst oder Nervosität zu überspielen. Meistens können wir gar nichts dafür, dass wir gähnen. Dieser Reflex ist uns einfach angeboren. Er steckt in unseren immer noch ein bisschen tierischen Genen. Vielleicht habt ihr im Zoo schon einmal einen Löwen gesehen, der gähnt. Tiere tun das häufig vor der Jagd, damit auch sie ihren Kreislauf wieder auf Trab bringen. Bestimmt wisst ihr, dass Gähnen ansteckend ist. Wenn wir gähnende Menschen sehen oder hören, wird in unserem Gehirn Mitgefühl ausgelöst. Wir gähnen mit. Falls ihr beim Lesen dieses Textes auch gähnen musstet, seid ihr also besonders mitfühlend.