Er ist ein winziger Kerl, der Bombardierkäfer. Er wird nur fünf bis 15 Millimeter groß. Ihr findet ihn unter Steinen oder manchmal in kleinen Gruppen auf der Wiese. Und dieser kleine Krabbler könnte jetzt zu einer echten Revolution in der Weltraumfahrt beitragen. Und zwar mit seiner Pupse!

Ihr habt richtig gehört: Forscher wollen einen Antrieb für Satelliten entwickeln, der ganz ähnlich funktioniert wie die Pupse, mit denen Bombardier-Käfer Angreifer in die Flucht schlagen. Der Bombardier-Käfer hat eine ausgefallene Technik, um sich zu verteidigen. In seinem Hinterteil mischt er zwei Chemikalien, die heftig miteinander reagieren. Du musst dir das wie schlimme Blähungen vorstellen. Das Gemisch fängt richtig an zu brodeln, der Druck im Popo des Käfers steigt, und schließlich schießt der Käfer seinem Angreifer das heiße, stinkende Gemisch entgegen. Dabei entsteht wie bei einer Rakete eine Schubkraft nach vorne. Und das wollen die Forscher für den Antrieb von Satelliten ausprobieren. Bisher brauchten Satelliten immer eine Pumpe oder eine Druck-Kammer, um genug Druck für den Antrieb aufzubauen. Das könnte künftig wegfallen, was Platz und Gewicht spart. 2,6 Millionen Euro können die Forscher aus ganz Europa für ihre Arbeit ausgeben. In zehn Jahren wollen sie Satelliten mit der Kraft der Käfer-Pupse ins All fliegen lassen.