Wer gerne geräucherten oder gebratenen Aal isst, hat sich bestimmt noch nie überlegt, woher dieser Fisch, der aussieht wie eine Schlange, eigentlich kommt. Jeder Aal, der bei uns gefangen wird und zum Essen auf den Tisch kommt, ist eigentlich ein echter Amerikaner. Denn unter den Fischen legt der Aal die mit Abstand weiteste Strecke zurück.

Geboren werden die Aale nämlich in der Nähe von Florida und den Bahamas in der Sargassosee. Die kleinen Larven lassen sich mit der Meeresströmung nach Europa treiben und legen dabei in drei Jahren 5000 Kilometer zurück. Sie sind noch fast durchsichtig und werden deshalb Glasaale genannt. Während ihrer langen Reise haben sie gehungert - sie beginnen erst zu fressen, wenn sie in irgendeinem See oder Fluss angekommen sind.

Dort leben sie einige Jahre, bevor sie irgendwann im Herbst und Winter Reiselust verspüren und sich wieder auf den Weg in ihre Heimat machen. Mindestens ein Jahr dauert diese Reise durch die Weltmeere. Tagsüber schwimmen die Aale in einer Tiefe von bis zu 1000 Metern, nachts fast direkt an der Wasseroberfläche.

In der Sargassosee paaren sich die Tiere, die Weibchen legen Eier ab, anschließend sterben männliche und weibliche Tiere. Dann beginnt der Kreislauf von Neuem.