Am 28. Dezember feiert die Kirche den Tag der unschuldigen Kinder im Gedenken an eine verheerende Sturmflut aus dem Jahr 1248.

Zieht heutzutage ein Sturm auf, erfahren wir es rechtzeitig von der Wettervorhersage. Eine solche Vorhersage gab es früher nicht. Vor allem waren die Gegenden an der Nordsee und an der Elbe nicht von Deichen geschützt oder nur von sehr niedrigen. Besonders schwere Stürme, die an der Küste Sturmfluten auslösten, ziehen bei uns häufig Ende Dezember auf. So auch am 28. Dezember 1248. An diesem Tag feiert die Kirche den Tag der unschuldigen Kinder. Die nach diesem Feiertag benannte Allerkindleinsflut war eine verheerende Sturmflut, die vor allem die Westküste Schleswig-Holsteins und das Elbgebiet heimsuchte. Sie zerstörte bei uns an der Elbe Teile des ersten Deichsystems, verwüstete weite Teile des Gebietes der Haseldorfer Marsch.

Vor ziemlich genau 650 Jahren traf die Menschen in unseren Marschen die nächste Katastrophe. Im Januar 1362 kam es zur 2. Marcellusflut. Man nennt diese Sturmflut die Grote Mandränke, was übersetzt das Große Ertrinken bedeutet. In den Niederlanden und an der deutschen Nordseeküste wurden ganze Dörfer von der Flut mitgerissen, gesamte Landstriche vom Wasser verändert.

Heutzutage schützen in der Marsch Sperrwerke und vor allem ein sehr hoher Deich die Menschen davor, dass das Wasser der Nordsee, das bei Sturm in die Elbe drückt, ihre Häuser und Höfe überfluten kann.