Vielleicht habt ihr in den vergangenen Tagen auch schon zusammen mit euren Eltern leckere Weihnachtsplätzchen gebacken. In der Küche vor dem Backofen zu sitzen und darauf zu warten, die warmen und lecker duftenden Plätzchen zu probieren, gehört für viele Kinder zur Vorweihnachtszeit genauso dazu wie Weihnachtslieder und das Schmücken des Tannenbaums. Doch warum backen wir gerade zur Weihnachtszeit Plätzchen? Und nicht an Ostern oder im Sommer? Dazu gibt es verschiedene Theorien.

Manche Forscher vertreten die These, dass der Ursprung der Backtradition im Mittelalter liegt. Dort wurde in den reichen Klöstern der Geburt Christi gedacht, indem aufwendige und feine Backwaren hergestellt wurden. Zucker und Gewürze waren sehr teuer. Es wird vermutet, dass das edle Gebäck deshalb um Weihnachten und Neujahr an die armen Menschen verteilt wurde.

Eine andere Theorie reicht bis vor Christi Geburt zurück. Damals feierten die Menschen die Wintersonnenwende, also die längste Nacht des Jahres. Das ist die Nacht vom 21. auf 22. Dezember. Nach dieser Nacht nimmt die Kraft der Sonne wieder zu, und die Tage werden länger. Die Menschen glaubten damals, dass in dieser Zeit Geister die Häuser heimsuchten. Um die eigenen Tiere zu schützen, wurden Tiere aus Teig geopfert. Deshalb gibt es auch heute noch Plätzchen in Tierform.

Die jüngste Theorie stammt aus dem 18. Jahrhundert. Damals aß man in der feinen Gesellschaft gern kleine Gebäckstücke zu Kaffee oder Tee. Die zuckerhaltigen Leckereien wurden besonders zu Weihnachten mit Schokolade, Marzipan, Marmelade oder Nüssen verfeinert. In vielen deutschen Dialekten bedeutet "Platz" kleiner, flacher Kuchen. Daraus entstand das Wort Plätzchen.