Eigenes Gemüse schmeckt viel besser als gekauftes. Das Abendblatt erklärt, wie Kinder ein erstes eigenes Beet anlegen können.

Hast du schon mal einen Spaten, eine Hacke oder eine Harke in der Hand gehabt, um damit ein eigenes Beet zu bearbeiten? Wenn nicht, dann wird es aber Zeit. Denn nichts ist schöner, als sich mit der Natur zu beschäftigen, Blumen-, Gemüse- und Kräuterpflanzen zu erkennen, sie zu säen, zu beobachten, wie sie durch deine Pflege langsam wachsen, und schließlich sie zu ernten. Das ist ein unbezahlbares Geschenk.

Am einfachsten ist es natürlich, wenn deine Eltern einen Garten haben. Davon lässt du dir ein paar Quadratmeter großes Beet abstecken, das jetzt nur dir gehört, um das du dich aber auch kümmern musst.

Karotte und Salat kann man auch jetzt säen

Zum Beispiel, um Gemüse zu ziehen. Viele Sorten muss man ja im Frühjahr säen, aber Karotten, Radieschen und Salat zum Beispiel gehen auch jetzt noch. Wenn dein Beet gut vorbereitet ist, von Unkraut befreit und die Erde gelockert, drückst du Rillen von ungefähr einem Zentimeter Tiefe hinein. In die Rillen legst du den Radieschensamen und schiebst ein bisschen Erde drüber. Das Gleiche machst du in einer anderen Ecke des Beetes mit den Salatsamen und in einer dritten Ecke mit Karottensamen – aber Achtung: Der darf nicht mit Erde bedeckt werden. Und schon hast du gelernt, dass es in der Natur nicht einheitlich zugeht, sondern dass jede Pflanzenart ihre Eigenheiten hat. Über die Saat gießt du nun vorsichtig Wasser aus einer Gießkanne mit Tülle. Und jetzt heißt es: Geduld haben, jeden Tag nachschauen, ob aus den Samen schon was sprießt, und immer die Erde feucht halten. Wenn die Pflänzchen aus dem Boden herauskommen, musst du die kleinsten auszupfen, damit die anderen mehr Platz haben. Und im Herbst erntest du dein eigenes Gemüse. Das schmeckt noch mal so gut wie aus dem Supermarkt.

Erdbeeren müssen jetzt gesetzt werden

Das Gleiche kannst du mit Obst machen, nur musst du wissen, dass du das, was du jetzt pflanzt, in diesem Jahr nicht mehr ernten kannst. Aber ein guter Gärtner ja schaut weit voraus. Und wenn er im Frühjahr zum Beispiel frische Erdbeeren aus eigenem Anbau essen will, sollte er jetzt damit beginnen, die Pflanzen zu setzen. Die kannst du nicht aussäen, sondern die musst du vorgezogen kaufen. Dann gräbst du ein Pflanzloch und setzt die Erdbeerpflanze so in die Erde, dass der Wurzelhals direkt über der Oberfläche liegt. Jetzt füllst du das Loch mit Erde, drückst sie etwas an und gießt reichlich Wasser drumherum. Im Abstand von 30 Zentimetern setzt du die nächste Pflanze. Wenn du alles richtig gemacht hast, sind deine Erdbeeren die ersten Gartenfrüchte, die du im nächsten Jahr ernten kannst.

Wenn ihr keinen Garten habt, kannst du Blumen, kleines Gemüse und Kräuter auch in Pflanzkästen auf dem Balkon oder auch in Blumentöpfen auf der Fensterbank ziehen.

Neuerdings gibt es für gartenlose Familien aber noch eine andere Möglichkeit, zum eigenen Gemüsebeet zu kommen: Manche Bauern stellen gegen eine Gebühr kleine Ackerflächen zur Verfügung, die man selbst bewirtschaften und auf denen man auch die eigene Ernte einfahren kann. Mindestens zwei haben ihren Hof ganz in der Nähe von Hamburg: die Familie Rehders in Norderstedt (www.meine-ernte.de/hof-rehders.html) und die Familie Delfs in Stapelfeld (www.meine-ernte.de/hof-delfs.html). Auf den Internetseiten findest du dazu alles, was du wissen musst. Und dann: Spaten, Hacke und Harke schultern und rausfahren.

Weitere Informationen:

„Gartenbande – Gärtnern und Basteln für kleine Hände“ von Pia Deges, Frech Verlag Stuttgart, 98 Seiten, viele Abbildungen und praktische Tipps, ISBN 978-3-7724-5686-2, 14,99 Euro, www.topp-kreativ.de/gartenbande-5686

„Unterwegs in meinem Garten – Pflanzen, Staunen, Naschen“, Kosmos Verlag, 94 Seiten, mit Blumenstickern und Pflanzenschildchen, ISBN 978-3-440-13960-8, 13,99 Euro

„Mein Naturerlebnis-Buch – Entdecke und erlebe die Natur“, Ravensburger Buchverlag, 324 Seiten, weniger Gartentipps als allgemeine anschauliche und illustrierte Erklärungen über Blumen, Bäume, Insekten, Vögel etc., ISBN 978-3-473-55346-4, 12,99 Euro