Man nehme ein 15 Zentimeter langes Stück Holz, das an beiden Seiten angespitzt wurde (fortan „Kippel“ genannt), einen langen Ast („Kappel“) und eine Gruppe furchtloser Kinder. Heraus kommt „Kippel-Kappel“, eine spartanische Baseball-Variante aus Norddeutschland, die vor allem in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit unter freiem Himmel gespielt wurde.
Das Regelwerk schwankte damals von Region zu Region. Im Kern ging und geht es auch heute noch darum, mit dem Kappel auf den Kippel zu hauen. Und der fliegt dann – je weiter, desto besser. Nur nicht in Nachbars Küchenfenster!
Im Freilichtmuseum am Kiekeberg sind Kinder, Eltern und Großeltern am Pfingstmontag eingeladen, alte und altbewährte Spiele (wieder-)auszuprobieren. Neben „Kippel-Kappel“ wird auch Sackhüpfen, Hoola Hoop und Eierlaufen gespielt.
In den Spielpausen lohnt ein Gang in die Dauerausstellung „Spielewelten“, die etwa tausend Kindheitserinnerungen aus dem vergangenen Jahrhundert zeigt – gute und schlechte. Denn längst nicht jedes Spielzeug genießt die nahezu ungeteilte Beliebtheit einer Carrera-Bahn. Man denke an Fellmonster Furby oder das elektronische Haustier „Tamagotschi“, das einige Eltern und Kinder noch heute in helle Aufruhr versetzen mag: Füttern! Lieb haben! Sauber machen! War ja nicht alles schlecht, aber das?
Historischer Kindertag Mo 21.5., 10 bis 18 Uhr, Freilichtmuseum am Kiekeberg, Am Kiekeberg 1, Eintritt 9 Euro, Kinder und Jugendliche untern 18 Jahren frei
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