Mit sprichwörtlich „nichts“ geht die erfolgreiche Wiener Band in diesem Frühjahr auf Tour. Auf dem neuen Album von Wanda steht zwar „Niente“ drauf, es steckt aber sehr viel mehr drin. Nach den beiden ersten Alben „Amore“ (2014) und „Bussi“ (2015), die Top-Platzierungen in den Charts erreichten, legen die fünf Indie-Rocker nach. Das Ergebnis, das im Herbst 2017 erschienen ist, klingt erfolgversprechend. Die Themen des Albums bleiben die altbekannten: Gefühle und Heimat, bloß keine Politik.

In „Niente“ bleibt die Band ihrem Stil größtenteils auch musikalisch treu: Der Opener „Weiter, weiter“ ist eingängig und lädt zum Mitgrölen des charmanten Wienerischen Gefühlspops ein. Etwas Nostalgie schwingt in „Columbo“ mit. In dem Hit mit Ohrwurmcharakter feiern die Wiener den cleveren Inspektor Columbo aus der gleichnamigen TV-Serie, die bis 2003 lief.

In einigen Songs des neuen Albums schlägt Wanda ganz neue Töne an. Es entsteht der Eindruck, dass die Wanda-Euphorie nicht mehr überrollt, sondern nur noch in kleineren Wellen beim Zuhörer ankommt. Stattdessen berührt die Band: In der Vorab-Single „0043“ ist Sänger Marco Michael Wanda kaum wiederzuerkennen. Ganz hoch und verletzlich singt er im Refrain „Traurig schöne Kindheit in 0043“. 0043, die Zahlenkombination die natürlich auf die Vorwahl von Österreich anspielt, macht deutlich: Wanda und ihr Land bleiben unzertrennlich. Auch in „Wenn du schläfst“ oder in „Ende der Kindheit“ blickt die Band auf vergangene Zeiten zurück. Außer in dieser Rückschau lädt Wanda jedoch auch in Liedern wie „Einfacher Bua“ zum Träumen ein.

Obwohl die neuen Songs teilweise nachdenklicher, ruhiger und melancho­lischer sind, dürfen Fans ein furioses Konzert am 24. März in der Sporthalle erwarten. Denn die Jungs von Wanda, die als eine der letzten echten Rock-’n’-Roll-Bands gelten, feiern mit ihrem Publikum bis zum Abwinken und verteilen mit Sicherheit ganz viel „Amore“.

Wanda Sa 24.3., 20 Uhr, Sporthalle Hamburg, Krochmannstraße 55, Karten ab 39,05 Euro im Vorverkauf