Heike Falkenbergs Monolog “Tausend Türen“ handelt von den Abgründen familiärer Bindungen, die an den Fall Fritzl erinnern.

Hamburg. Eine Frau. Ein Müllsack. Ein Keller. Ist eine Leiche darin verstaut? Ist Gabriele von ihrem Vater missbraucht worden? Hat sie ihn getötet? Heike Falkenbergs Monolog "Tausend Türen" handelt von den Abgründen familiärer Bindungen, die an den Fall Fritzl erinnern. Doch die Autorin vermeidet klugerweise jeden konkreten Bezug zum Inzest-Drama im österreichischen Amstetten, unternimmt einen poetischen Versuch zur Problematik von Opfer und Täter. Sie inszeniert auch die Uraufführung mit Schauspielerin Oana Solomon im Fleetstreet-Theater.

Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten am Thalia-Theater: Falkenberg und Solomon waren Schauspiel-Kolleginnen im Ensemble von Jürgen Flimm. An diesem Sonntag bringen sie gemeinsam Falkenbergs Debütstück heraus. "Tausend Türen" ist nicht nur eine Psychostudie zu Fragen von Schuld und Selbstbehauptung. Im Dialog mit einem Kassettenrecorder ruft Gabriele Erinnerungen aus der Vergangenheit wach, setzt die Teile im Puzzle des Verbrechens allmählich zusammen. Ein Blick hinter die Klischeebilder eines vermeintlichen Familien-Idylls.

Tausend Türen: Uraufführung So 25.4., 20.00, Fleetstreet-Theater (S/U Jungfernstieg), Admiralitätsstraße 71, Karten 10,-/erm.8,-; www.fleetstreet-hamburg.de