Unter diesem Motto präsentiert das Thalia starke Gastspiele, Lesungen, Stadtführungen und Publikumsgespräche.

Hamburg. Wenn es bei einem Festival um nicht weniger als "Um alles in der Welt" gehen soll, kann das leicht nach Beliebigkeit schmecken. Das wäre dann wohl die zynische Sicht auf die Dinge. Die Frage, wie (und ob) wir in einer globalisierten Welt miteinander, nebeneinander oder gar gegeneinander leben, ist die essenzielle Frage nach dem Weltbürgertum der Zukunft - eine Frage, der in der Vergangenheit bereits der Dramatiker Gotthold Ephraim Lessing nachgegangen ist und der sich in der Gegenwart nun ein ganzes Festival widmet: Die von Intendant Joachim Lux ins Leben gerufenen Lessingtage am Thalia-Theater.

Zur Eröffnung am Sonntag spricht Romanautor und "Weltensammler" Ilija Trojanow (11 Uhr, Eintritt frei) von den "Vorzeichen einer kosmopolitischen Kultur", es folgen hochkarätige Gastspiele, Stadtführungen, Lesungen, ein bemerkenswert umfangreiches Begleitprogramm sowie zum Abschluss die Verleihung des Lessingpreises an den Publizisten Klaus Harpprecht.

Zu den lohnenswertesten Gastspielen gehören sicher Grillparzers "Das goldene Vlies" vom Schauspiel Köln, "Der goldene Drache" von Roland Schimmelpfennig (Burgtheater Wien), Stephan Kimmigs Inszenierung "Öl" von Lukas Bärfuss (Deutsches Theater Berlin) und Claus Peymanns Berliner "Nathan der Weise". Hier ist der Vergleich besonders spannend: Lessings Moralfantasie läuft in der Inszenierung von Nicolas Stemann auch im Thalia-Repertoire.

Lessingtage bis 7. Februar, Thalia-Theater (S/U Jungfernstieg), Alstertor; für "Invasion!" (So, 19 Uhr, Garage/Gaußstr.) nur noch Restkarten. Kartentel. 32 81 44 44; Programm: www.thalia-theater.de