Kleine Fluchten: Das “Haus Seenland“ in Feldberg/Mecklenburg hat neun Apartments.

Der kleine Ort Feldberg ist touristisches Zentrum der gleichnamigen Seenlandschaft. In der beschaulichen Strelitzer Straße befindet sich das "Haus Seenland", das neun Appartements beherbergt.

Das helle Gebäude, 1857 als Herrenhaus des Feldberger Mühlenbesitzers errichtet, wurde zur vorletzten Jahrhundertwende in einen mondänen Landgasthof mit einem Kolonialwarenladen verwandelt. "Hoffschildts Garten" war damals unter den Einheimischen eine beliebte Sommerfrische mit Seeterrasse und Kegelbahn quer durch den Garten. In der Weltwirtschaftskrise wurde es an eine wohlhabende Bäckersfamilie verkauft, die es zu einem Mietshaus umbaute. Nach der Wende wurde es in beklagenswerten Zustand an die Töchter des Bäckers rückübertragen, von denen es Manja Behrend im Jahr 2000 erwarb und mithilfe alter Fotos restaurieren ließ. Dadurch konnte dem Gebäude die ursprüngliche Gestalt weitgehend wiedergegeben werden.

Die heutige Besitzerin ist eine offene und herzliche Person, die gern und viel lacht und sich hier offensichtlich richtig wohl fühlt. 1974 wurde sie in Berlin geboren und gehörte "zum ersten Jahrgang in Ostdeutschland, der das Westabitur gemacht hat", wie sie sichtlich stolz betont. In ihrer Studienzeit kam sie erstmalig in den Semesterferien nach Feldberg, um im Restaurant "Fährmann" zu jobben. "Es gab hier viel Brachland und viel zu tun", erinnert sie sich. Und da ihr die Gegend sehr zusagte, organisierte sie nebenher Konzerte und geführte Wanderungen zum Haus von Hans Fallada.

Sie entschied sich, hierher überzusiedeln und kaufte das Haus "etwas unbedarft", wie sie einräumt. In zwei Jahren baute sie es zum Apartmenthotel um. Großzügig geschnitten und "im puristischen Landhausstil eingerichtet", verfügen alle Wohnungen auch über eine Küche. Wer mag, kann sich aber das Frühstück liefern lassen.

Fachwerk, Balkongalerien, Landhausantiquitäten und warme Farben verleihen den Apartments Atmosphäre, in der sich der Gast wohlfühlt. Die schöne Treppe im Flur wurde ebenso erhalten, wie die Holzdielen aus sibirischer Lärche. Die Zimmer zur Gartenseite haben Blick auf den "Haussee", der tatsächlich so heißt, und verfügen über Terrasse oder Balkon.

Im Souterrain befindet sich der "Abendsegler" - Café, Bar und Restaurant. Auf der Karte finden sich kleine Speisen, wie Salate, Backkartoffeln und Flammekuchen. Regelmäßig finden in hier Veranstaltungen wie Konzerte und Lesungen statt.

Im Sommer lädt der Haussee zum Baden oder zu einer Paddeltour ein. Fischen und Angeln gehören zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Und im Winter freuen sich die Gäste aufs Schlittschuhlaufen. Zu empfehlen ist auch ein Spaziergang um den See zum Schlossberg. Dort soll sich das Heiligtum der Slawen im sagenumwobenen Rethra befunden haben.

"Die Feldberger Seenlandschaft hat immer mehr Zulauf, weil es vielen an der Müritz schon zu überlaufen ist", stellt Manja Behrend fest. Dies ist hier noch nicht der Fall, und so findet der Besucher viel unberührte Natur und eine optimale Herberge, die sich auch für längere Aufenthalte anbietet.