Herrschaftliches Wohnen in einem perfekt designten Ambiente - und Platz genug auf 270 Quadratmetern.

Die letzten Kilometer bei der Anfahrt gehen über einen betonierten Feldweg durch die flache Wiesen- und Feldlandschaft. Dann erreichen wir das kleine Dorf Krönnewitz, in dem das weiße Schloss sofort auffällt.

Uns erwarten schon die Schlossbesitzer Hanna und Gerd Eujen, die einige Tage hier selbst verbracht haben, bevor sie nun wieder ihren Heimweg nach Emden antreten. Gerd stammt aus dem Ruhrgebiet und hat in Hamburg Betriebswirtschaft studiert. Danach hat er als Steuerberater sein Geld verdient, bevor er die Baufirma des Vaters 1968 übernahm. Zunehmend spezialisierte er sich auf die Denkmalpflege und sanierte und restaurierte Kirchen und ältere Gebäude in Ostfriesland. Einige davon hat er selbst erworben, umgebaut und wieder verkauft.

Ab 1990 wurde er aufgrund des hohen maroden Bestandes von Gebäuden auch im Osten Deutschlands tätig. Seine Erfahrung und sein Rat waren sehr gefragt. "Ich spürte, dass es Zukunft haben würde, hier ein Schloss zu erwerben." Und schnell wurde er fündig. "Das Schloss in Krönnevitz entsprach genau unseren Vorstellungen, und wir konnten die Gemeinde überzeugen, es uns zu verkaufen." Die Geschichte des Schlosses Krönnevitz beginnt etwa 1830. Die Architektur erinnert an die Bauten des fürstlichen Putbus und Heiligendamm. Bis in die 1920er-Jahre des letzten Jahrhunderts war es im Besitz der Familie Holsen, danach gehörte es der Familie von Maltzahn. Während der DDR-Zeit wurde es für verschiedene Zwecke genutzt, wobei es zunehmend verfiel, bis es das Ehepaar Eujen mit neuem Glanz versehen hat.

Außer der Privatwohnung wurden zwölf weitere Wohnungen geschaffen, die heute fest vermietet sind. "Das ist Bestandteil der Finanzierung," erklärt er, "auch unsere Privatwohnung wird deshalb an Interessenten vermietet." Und ist seitdem zu einem Geheimtipp geworden. Das Juwel kann sich wahrlich sehen lassen: Es ist 270 Quadratmeter groß und umfasst drei Schlafzimmer, zwei Bäder, Esszimmer und Wohnraum. Außerdem steht noch der große Park mit dem Teehaus zur Verfügung.

Hervorragend ausgestattet wurde es von Ehefrau Hanna. Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung arbeitete sie als Auslandskorrespondentin, später widmete sie sich dann ebenfalls der Altbausanierung und möbelte alte Friesenhäuser auf. Im Schloss Krönnevitz konnte sie sich nach Herzenslust austoben. Und hat sich selbst übertroffen, alles passt zusammen, jedes Detail sitzt. Sogar das mit rosa Marmor und goldenen Wasserhähnen ausgestattete offene Badezimmer begeistert die Gäste, "zugegeben etwas kitschig, aber ein lustiger Kontrast zum gehobenen Stil", wie die charmante Hausherrin zu Recht befindet.

"Wir haben an nichts gespart", sagen die stolzen Besitzer und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Schon von außen imponiert die Fassade. Den Eingang zieren vier Säulen, bevor man das Vestibül mit seinen schwarz-weißen Marmorfliesen und den beiden Büsten betritt. Der Sims ist im klassisch-griechischen Stil bemalt, der anschließende Salon im Empirestil eingerichtet. Viele Seidenblumen verleihen dem Ganzen einen festlichen Charakter, ebenso die zahlreichen stimmigen Accessoires. Die Dielen stammen aus Skandinavien, viele Einrichtungsgegenstände wurden maßgerecht getischlert. Es gibt wertvolle Stücke wie den Schrank von 1718 und die Truhe im Flur, das Baldachinbett mit kostbarem Seidenstoff und die vielen ersteigerten Bilder. Auch eigenes Mobiliar findet hier seine Verwendung. Das gepflegte Anwesen wird von einem Hausmeister versorgt, von dem der Gast auch die Schlüssel und eine Einweisung erhält.

Das herrschaftliche Wohnen in einem perfekt gestylten Ambiente bereitet wohl jedem Vergnügen. Versorgen muss man sich allerdings selbst, was aber angesichts der Nähe von Stralsund kein Problem ist. Eine vollständig eingerichtete Küche steht selbstverständlich zur Verfügung. Eigentlich will man aus dieser exklusiven Herberge gar nicht mehr weg. Wer also endlich mal sein eigener Schlossherr sein möchte, kann diesen Traum hier verwirklichen.