Hinter alten Mauern verbirgt sich hier ein überraschend modern möbliertes Wohlfühlrefugium mit gutem Service.

Gäste, die abends anreisen, finden ihr Ziel schnell. Die "Beauty Vital Residenz" an der Ostseeallee in Kühlungsborn fällt durch ihre effektvolle Fassadenbeleuchtung sofort ins Auge. Für den Betrieb wurden zwei alte Gebäude, um 1900 im Bäderstil erbaut, zusammengelegt. Wolfgang und Simone Hecht erwarben das Haus "Hubertusburg" 1999.

Durch sie hielten die Begriffe "Beauty" und "Wellness" Einzug in Deutschlands größtes Ostseebad. Anfangs wurden sie skeptisch beobachtet, doch der rasche Erfolg bestätigte sie, und sie erwarben auch das Nachbarhaus, die "Villa Patricia". Beide Häuser, die "Beauty Vital Residenz", erhielten 2004 das Prüfsiegel des Deutschen Wellnessverbandes.

Wolfgang stammt aus dem niedersächsischen Oldenburg und lernte 1991 in Neubrandenburg die gelernte Hotelfachfrau Simone kennen. "Ich habe sie gesehen, und das war's", formuliert er salopp seine Liebe auf den ersten Blick. Auch die Ost-West-Kombination passte, und beide träumten bald von einer kleinen Pension für Beauty und Wellness. So wurde der Fokus ausschließlich auf das Hotelgewerbe gelegt.

Im Hotel stehen zwölf geschulte Kosmetikerinnen bereit, um durch vielfältige Behandlungen "Körper, Geist und Seele auszubalancieren", wie es im Prospekt heißt. Da die Nachfrage groß ist, sollte man schon vor Anreise Termine festlegen. Die Preise sind moderat, "wir möchten eine große Bandbreite von Menschen erreichen, die sich das leisten können", ist die erklärte Absicht, "wobei sich der Gast in eine andere Welt begeben soll", fügt Simone hinzu. Der Wellnessbereich im Untergeschoss des Anbaus verfügt über verschiedene Saunen, einem osmanischen Hamam und ein Schwimmbecken.

Überraschend günstig ist auch die Übernachtung. Wieder sind die Hechts ihrer Zeit voraus, es gibt großzügige Suiten, deren modernes Wohnambiente anspricht. Schlaf- und Wohnbereiche sind durch Schiebetüren getrennt. "Wir haben das bewusst so umgesetzt, da jeder Mensch auch seine Privatsphäre haben muss", begründen sie diesen Schritt. Die gesamte Inneneinrichtung wurde nach Geschmack und Gefühl der Betreiber erstellt, warme Töne herrschen vor. "Coolness passt nicht zu diesen alten Häusern", stellt Simone fest.

Im Restaurantbereich hängen viele Schwarz-Weiß-Fotos mit Motiven aus der Umgebung. Futuristisch mutet die Innenausstattung mit orangefarbenen, lederbezogenen Stühlen an. In diesem Ambiente wird bestimmt eine gehobene Gourmetküche geboten, denkt man. Aber weit gefehlt! "Wir standen kurz vor dem ersten Stern, aber leider blieben die Gäste aus", erklärt Wolfgang den Schwenk zur bodenständigen Küche. "Hummer auf Blattgold läuft hier einfach nicht." So bleibt die Karte eher preisgünstig. "Das muss nicht so bleiben. Sollte der kulinarische Anspruch steigen, werden wir dem gern Folge leisten."

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