Das Schlosshotel Basthorst bei Schwerin bietet eine gelungene Melange aus Eleganz und ländlicher Gemütlichkeit. Sein größter Luxus ist die Ruhe.

Die Fahrt zum Schloss könnte wie aus einem Wunschtraum sein: diese schnurgerade, mit Kopfstein gepflasterte Allee inmitten der Mecklenburger Seenlandschaft. Zwischen hohen alten Bäumen inmitten einer englischen Parklandschaft lugt das Hotel mit dem roten Backstein voller Patina hervor. Im Inneren mischen sich Historie des 19. Jahrhunderts und die Moderne des 21. Jahrhunderts. Eine traumhafte Gesamtkonzeption - gepaart mit dem Charme herrschaftlicher Zeiten. Direkt vor der Tür: der Glambecksee.

Die heutige Besitzerin Marjon Wolthuis erinnert sich gut an ihre erste Begegnung mit dem Haus. Nach einer kuriosen nächtlichen Autofahrt im Februar 2002 entdeckte sie es - sie war mit ihrem Mann, Mark Hopmann, vor dem Fasching in Maastricht geflohen und verliebte sich sofort in das herrschaftliche Anwesen. 2003 kaufte sie es und sanierte komplett. Ihre Kenntnisse aus dem Hotelwesen, die sie unter anderem in Hotels in China erwarb, ließen den Traum von einem Schlosshotel mit 45 Zimmern wahr werden. 2004 wurden 26 Zimmer und Suiten im jetzigen Turmhaus fertiggestellt.

Alles in allem ist ein Anwesen jenseits von Chichi und narzisstischer Spielerei entstanden. Hotelsterne braucht es nicht - man liege aber ungefähr im 4-Sterne-Bereich, versichert die Hausherrin, vom Schuhputzgerät auf dem Flur bis hin zur 24-Stunden-Rezeption. Viel wichtiger sind ihr das Image des Hauses, die Individualität und der Service. Der soll "echt" sein: Das Lächeln auf den Gesichtern des Personals sei nicht gespielt, sagt die Hotelchefin.

Die Wünsche der Gäste sind ihr oberstes Gebot. Sie selbst fühle sich immer dort wohl, wo nicht alles hundertprozentig stimmt, dafür aber ehrliche Gastfreundschaft herrscht und Fehler nicht überspielt werden. Mitarbeiter sind ihr neben dem Flair das Wichtigste in einem Hotel.

Und das Flair stimmt: Holzböden, Sprossenfenster, alte Gemälde, Himmelbetten, Antiquitäten, kunstvoll-floral gestaltete Tapeten. Ob Safarilook oder Rosé mit Designers-Guild-Tapeten: Nie wirkt die Ausstattung kitschig. Modern-klassisch nennt es Wolthuis. Einen persönlichen Designfavoriten hat sie. Der belgische Einrichter Flamant ist in fast jedem Zimmer zu entdecken. Ein "gemütlicher Wohnzimmerstil" sei ihr größtes Anliegen. Und großzügige Bäder. Dabei bemerkt sie mit einem Augenzwinkern, "dass doch jede Dame eine geräumige Abstellfläche für die Kosmetik" brauche.

Ob Frühstück auf der Veranda, Cappuccino im hellen Wintergarten oder ein Buch lesen in der 100 Jahre alten Bibliothek: Ruhe findet man überall in dem Hotel. Und dann gibt es da auch noch die Wohlfühl-Garantie im Spa. Auf 1300 Quadratmetern bietet es Platz für Entspannung. Ob Algenpackung im Wasserbett oder Zucker-Salz-Peeling mit Zitrusdüften, Sauna, Schwimmbad, Fitnessraum, Meditationsraum - es fehlt an nichts.

Nach der Wellness wird auch der Appetit gestillt. Tim Kuhlmann aus Wismar, der junge Koch des Hauses, bevorzugt frische regionale Küche mit internationalen Einflüssen - bodenständig im besten Sinne. Kuhlmann kocht auch für große Gesellschaften, und hier ist der passende Ort für große Feste: Basthorst ist zum Beispiel ideales Hochzeitshotel. Pro Jahr geben sich hier etwa 70 Paare das Jawort.

Wenn die Gesellschaften abgereist sind, merkt man sie wieder: diese Ruhe. Schreitet man über die große Treppe in den Garten, fühlt man sich fast wie ein mecklenburgischer Schlossherr.